Dream of a Non-Blonde
6 C-prints on aluminium, 50×75 cm, 2003
Für Teresa Chen, deren Eltern aus China in die USA immigrierten, war blond das Schönheitsideal. Ihr Traum ist natürlich ein populärer, ein kollektiver Traum: Blondinenträume gibt es so viele wie Blondinenwitze. Im Märchen sind die Guten blond, Engel sind blond, die Sexbombe ist blond und die blonden Schwedinnen sind der Inbegriff von Sexiness. Blond zu sein, bedeutet für viele also der direkte Weg ins Glück und zum Erfolg. Das wissen nicht nur die Coiffeure, davon zeugen auch die vielen blonden oder blondierten Filmstars – von Mae West über Greta Garbo, Marilyn Monroe zu Brigitte Bardot und Madonna. Teresa Chen, die in vielen ihrer Arbeiten ihren eigenen Körper thematisiert, ihre Herkunft und Familie, und die kulturellen Koordinaten, in denen sie sich bewegt, vollzieht in Constructing Conformation mit Humor die Verwandlung zur Blondheit nach. Sie erlöst sich durch dieses Ritual mit ironischer Geste selbst vom Mythos des Glücks in blond, andererseits ist ihre Arbeit ein Kommentar zu einem der populärsten Idealbilder und Wunschvorstellungen aller Zeiten und Gesellschaften.“
Nadine Olonetzky, from the press release for Constructing Conformation